Mehr Geld und Zeit: Tarifabschluss für Metaller an der Küste steht

Mehr Geld und Zeit: Tarifabschluss für Metaller an der Küste steht

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Mehr Geld und mehr Selbstbestimmung bei der Arbeitszeit: Das gilt mit der Übernahme des Pilotabschlusses aus Baden-Württemberg auch für die 140.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie.

In der fünften Verhandlung einigten sich IG Metall Küste und Nordmetall in Hamburg auf eine Entgelterhöhung von 4,3 Prozent ab 1. April 2018 sowie eine Pauschalzahlung von 100 Euro im März 2018. Ab 2019 erhalten alle Beschäftigten jährlich ein tarifliches Zusatzgeld in Höhe von 27,5 Prozent eines Monatseinkommens sowie einen Festbetrag, der im nächsten Jahr 400 Euro beträgt.

„Mit viel Druck aus den Betrieben und guten Verhandlungen haben wir dafür gesorgt, dass die Beschäftigten deutlich mehr Geld bekommen“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Genauso wichtig ist der Einstieg in ein modernes Arbeitszeitmodell. Es geht künftig nicht nur nach den Interessen der Unter-nehmen. Die Beschäftigten haben mehr Möglichkeiten, über ihre Arbeitszeiten selbst zu bestimmen.“

Nach dem Tarifabschluss können Beschäftigte, die Kinder erziehen, Angehörige pflegen oder in Schicht arbeiten, wählen, ob sie statt des tariflichen Zusatzgeldes acht freie Tage nehmen wollen. Zwei Tage davon finanziert der Arbeitgeber. Das Ergebnis sichert den Beschäftigten zudem einen Anspruch auf zeitweise Reduzierung ihrer Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden. Danach haben sie das Recht, zu ihrer ursprünglichen Arbeitszeit zurückzukehren.

Als erfreulich wertet IG Metall-Bezirksleiter Geiken, dass es gelungen ist, eine Gesprächsverpflichtung zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern abzuschließen. „Fast 30 Jahre nach der Wiedervereinigung wird es Zeit, diesen Prozess zu starten“, so der Gewerkschafter. Bis Ende 2019 soll eine Arbeitsgruppe aus Arbeitnehmern und Arbeitgebern klären, ob und in welchen Schritten und unter welchen Bedingungen eine weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Mecklenburg-Vorpommern erfolgen kann. Zu einer Angleichung der Schichtzulagen sowie zur Bezahlung der Wasch- und Umkleidezeiten war Nordmetall nicht bereit. „Wir werden bei den Themen nicht locker lassen und sie jetzt in den Betrieben angehen“, erklärte Geiken. Für Auszubildende setzte die IG Metall Küste einen freien Tag vor der Abschlussprüfung durch.

Das Verhandlungsergebnis wird jetzt in den Betrieben und IG Metall-Geschäftsstellen diskutiert. Über die Annahme entscheidet am Donnerstag, 15.2., die Tarifkommission des Bezirks. Der Abschluss für das Entgelt hat eine Laufzeit bis Ende März 2020.

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