EEG-Reform wirkt sich negativ auf Windenergiebranche aus

EEG-Reform wirkt sich negativ auf Windenergiebranche aus

Die geplante Reform des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) wirkt sich auf die Windenenergiebranche negativ aus. Davon gehen 80 Prozent der im Auftrag der IG Metall befragten Betriebsräte aus. 60 Prozent rechnen mit negativen Folgen für ihren eigenen Betrieb.

„Das neue EEG drosselt nicht nur den Ausbau der Windenergie, sondern auch den Aufbau von Beschäftigung und Wertschöpfung“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Die Unternehmen müssen verstärkt auf andere Standbeine und ausländische Märkte setzen. Außerdem steigt der Druck auf die Belegschaften: Die Unternehmen werden versuchen, die Kosten zu Lasten der Beschäftigten in Konstruktion, Produktion und Montage weiter zu senken.“

Nach Einschätzung der Betriebsräte ist die aktuelle Auftragslage und Auslastung der Betriebe überwiegend gut. Mehr als ein Viertel der Betriebsräte erwartet jedoch eine Verschlechterung der Marktentwicklung. Besonders stark betroffen ist der Onshore-Bereich: Nur zehn Prozent der Befragten sehen dort eine positive Entwicklung, 30 Prozent jedoch eine negative Tendenz.

Entscheidend sei jetzt, den Netzausbau voranzutreiben und die bestehende Flexibilität in den Netzen besser zu nutzen, sagte Bezirksleiter Geiken. Er kritisierte die im Gesetz vorgesehenen Netzengpassregionen: „An der Küste bläst der Wind nun mal stärker. Dafür darf der Norden nicht durch die vorgesehene Reduzierung des Ausbaus bestraft werden“, so der Gewerkschafter.

Laut der Befragung hat knapp die Hälfte der Unternehmen Probleme bei der Besetzung von offenen Stellen – insbesondere in der Produktion sowie im Bereich Service und Wartung. Gründe dafür sieht die IG Metall in der häufig fehlenden strategischen Personalplanung und in der vergleichsweise geringen Ausbildungsquote. Außerdem ist deutlich geworden, dass die Arbeitsbedingungen in tarifgebundenen Betrieben besser sind: In diesen gibt es weniger befristete Verträge und weniger Leiharbeit. Die Quote der Auszubildenden ist höher und die Probleme bei der Stellenbesetzung geringer.

Die Befragung hat die Agentur für Struktur- und Personalentwicklung (AgS) aus Bremen im Auftrag der IG Metall durchgeführt. Es beteiligten sich Betriebsräte aus 42 Unternehmen von Turbinenherstellern über Wartungsfirmen bis hin zu Produzenten von Rotorblättern. Diese repräsentieren mehr als 19.000 Beschäftigte – vor allem aus den fünf norddeutschen Bundesländern, aber auch aus Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg.

:: Präsentation: Befragung Windindustrie Juni 2016 (PDF | 530 KiB)

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