Jan Ernst zum Aufbau in der WEA-Service Ost GmbH

Jan Ernst zum Aufbau in der WEA-Service Ost GmbH

Hallo Kolleginnen und Kollegen,

erstmal ein herzliches Dankeschön für euer entgegen­gebrachtes Vertrauen uns gegenüber, der Liste 1. Sehr bemerkens­wert ist die hohe Wahl­beteiligung an der Betriebsrats­wahl, wodurch IHR (liebe Kollegen) bestätigt, dass ihr auf einen starken Betriebsrat baut, der eure Interessen vertritt.

 

Womit ich gleich zum Thema schreiten möchte: Der größte Teil der WEA Service Ost GmbH ist der Aufbau (Beton­bau und Anlagen­montage). Wie ihr alle wisst, ist die Aus­gliederung des Auf­baus das Thema Nummer eins dieser Tage. Mit diesem Thema wird gerne viel Angst und Schrecken verbreitet. Und die vielen Gerüchte machen alles nur noch schlimmer.

 

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Jan Ernst (links) zum Aufbau in der WEA-Service Ost GmbH

 

Fakt ist, dass die Geschäfts­führung mittler­weile veranlasst hat, zwei Beton­teams zu schließen. Was für die Enercon-Beschäftigten erstmal nicht so schlimm ist, da ihre Arbeits­verträge nicht ohne weiteres beendet werden können. Für unsere Kollegen aus den Leih­arbeits­firmen sieht das wiederum verheerend aus. Einige bekamen von ihren Firmen sofort die Kündigung. Und das, liebe Kollegen, kurz vor Weihnachten!

 

»Aber warum das alles?« stellt man sich jetzt die Frage. Wie ihr alle wisst, ist Arbeit im Übermaß vorhanden. Jeder merkt es am eigenen Leib, selbst mit den vorhanden Teams ist die Arbeit nicht zu schaffen, ohne dabei Grenzen zu überschreiten. Grenzen für jeden einzelnen. Jeder weiß, was es bedeutet, bei -10 Grad 12 bis 14 Stunden voll konzentriert zu arbeiten und dabei die verlangten 100 Prozent Qualität zu bringen.

 

Und immer wieder das große WARUM?

 

Ja, Warum? Sind wir zu teuer? Oder zu schlecht? Oder Schlichtweg zu langsam? Nein, sag ich da aus eigener Erfahrung.

 

Zu teuer? Kann nicht sein. Wir bekommen keine Ortszulage und die Leistungsbewertungen sind sehr undurchsichtig. Wenn Leiharbeitnehmer zu viele Kosten verursachen, warum stellt man diese Leute, die schon teilweise jahrelang ihren Job gut machen, nicht einfach ein?

 

Zu schlecht? Ihr wisst alle, was wir leisten. Ob bei Schnee, Sonnenschein, Regen, Tag und Nacht – teilweise muss es gar am Wochenende sein – gibt jeder sein bestes. Jahrelang wurde uns von Betonturmabnahme bis SQA bestätigt, dass wir gute Arbeit machen. Dazu kommt, dass Enercon den Marktanteil in Deutschland weiter ausbauen kann. In Deutschland waren es 2012 56 Prozent. Was die Zufriedenheit unserer Kunden mit dem Produkt und unserer Arbeit bestätigt.

 

Zu langsam? Auch wenn wir vielleicht etwas langsamer sind als unsere Mitbewerber liegt es wohl daran, dass wir auf einem hohen Qualitätsstandard aufbauen. Außerdem kann man uns nicht vergleichen, da wir ganz andere Arbeitsschritte haben.

 

Jahrelang haben wir Qualitätsarbeit geleistet, alles gegeben und jetzt werden wir weggeschoben, abgemeldet und entlassen? Dafür, dass wir unser Unternehmen groß gemacht haben? Das soll sozial sein? Jeder hat sich in den Jahren, Monaten und Wochen zu einem Spezialisten in seinem Bereich entwickelt. Das allseits beliebte „learning by doing“ war lange Zeit das Maß der Dinge, da es in unserem Job NOCH keine Ausbildung gibt. Also stellt sich mir persönlich die Frage, weshalb unser Unternehmen Profis verlieren möchte und diese Arbeit von nicht- oder schlechtausgebildeten Fremdfirmen ausführen lassen will?! Oder wozu soll die Ausgliederung dienen?

 

Lasst uns zusammen an UNSERER Zukunft mitbe­stimmen!!! Dass ihr das alle wollt, habt ihr eindrucksvoll bewiesen. Jetzt gilt es, alle unsere Fragen zu klären und vernünftige, ehrliche Antworten zu bekommen. Auch wenn noch einige von euch Bedenken haben, mit unserem starken Partner, der IG Metall, sind wir gewappnet für alles, was kommt. Nochmals vielen Dank für so ein herausragendes Wahlergebnis.

 

Jan Ernst